Winterlicher Feldsalat

Ihr Lieben,

wenn ich mit lieben Menschen essen gehe, beobachte ich manchmal auch die anderen Leute im Restaurant. Dabei fallen mir oft Frauen auf, die sich einen Salat bestellen.

Ich finde das stets bewundernswert und kann es dennoch nicht nachvollziehen. In den meisten Restaurants gibt es auf der Speisekarte viele spannende Gerichte, zwischen denen ich mich kaum entscheiden kann. Dann überfliege ich die "Salate"-Sparte kurz, entdecke die üblichen Kombinationen und springe schnell wieder zu den richtig interessanten Dingen.

Ich kann mich also spontan nur an eine einzige Gelegenheit erinnern, bei der ich einen Salat bestellte (um einen guten Eindruck zu machen, ernährungsbewußt oder so etwas zu wirken, ich erinnere mich wirklich nur noch sehr dunkel an die Umstände!) und es in dem Moment, in dem er gebracht wurde bitter bereute. Der Salat bestand aus lieblos zerrupftem Eisbergsalat mit großen Mengen an rohen Zwiebeln und ein paar wenigen Garnelen, alles irgendwie lauwarm und nicht besonders geschmacksintensiv. Meine beiden männlichen Begleiter hingegen hatten toll duftende griechische Fleischspezialitäten. Den letztlich guten Eindruck, den ich gemacht habe, habe ich auch nicht dem Salat zu verdanken sondern dem Ouzo, der nach dem Essen kam. Im Norden aufgewachsen war ich es gewohnt, dass man solche Digestifs ansetzt und austrinkt - besonders wenn man mit Männern unterwegs ist. Also setzte ich an, trank aus, stellte ab und sah, dass beide Männer nur einen winzigen Schluck genippt hatten und mich mit großen Augen ansahen. Das machte Eindruck, und zwar einen bleibenden, von dem noch immer oft und gerne erzählt wird. Besonders, da es sich um das erste Essengehen mit meinem neuen Freund und seinem Vater handelte, vor etwa anderthalb Jahren...

Eigentlich wollte ich gar nicht so weit ausholen. Man könnte jetzt den Eindruck gewonnen haben, dass ich nicht gerne Salat esse. Das stimmt allerdings nicht, da ich guten Salat sehr gerne esse und Euch heute meine neuste Winterkreation zeigen möchte. Er basiert auf dem Familienrezept und wurde lediglich ein wenig angepasst und abgeändert.

Dafür habe ich den Feldsalat gewaschen, mit Olivenöl und Crema di Balsamico gemischt und ein wenig frisch geriebenen Parmesan darunter gemischt. In einer Pfanne habe ich eine kleingeschnittene Zwiebel, eine handvoll Schinkenwürfel, zwei getrocknete, kleingeschnittene Feigen und zwei kleingehackte Walnüsse kräftig und lange angebraten, und abkühlen lassen (ich habe es auf einem Küchenpapier ein wenig abtropfen lassen, weil es mir zu ölig war). Den Salat habe ich auf dem Teller angerichtet, noch ein wenig gepfeffert, die Schinken-Nuss-Feigen-Mischung darüber verteilt, noch ein wenig Parmesan darüber gehobelt und das ganze mit ein bisschen Crema die Balsamico verfeinert. Ein himmlischer Salat! Diese Mischung aus Feldsalat, Feige, Schinken, Zwiebeln, Parmesan... wirklich gut und dabei so simpel. Und mal ehrlich, das sieht doch auch toll aus, oder?



Ich grüße Euch herzlichst,

Eure Marie-Louise

P.S.: Ich hab übrigens heute einen Großeinkauf gemacht, da ich am Freitag mit der Tortenbackerei beginne - drei Torten in rund 30 Stunden. Ob das gut geht? Ich werde berichten!

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